Programm
Sängertreffen
Saukistenrennen
Kaum 20 Jahre alt und schon eine Legende.
Seit l994 tun wir Heggelbacher uns alle zwei Jahre zusammen um gemeinsam das grosse Sphinxtfest zu feiern. Wir wissen von den vorausgegangenen Dorffesten wie gut dies unserem Weiler tut, dieser Gemeinschaft von traditionellen, biologischen und dynamischen Milch- und Weidenbauern, Bienen- und Rinderzüchtern, Schaf-, Schweine- und Hühnerhaltern, Früchte- und Gemüseanbauern, von Käsern, Musikern, Mosaik- und Baukünstlern, von der Psychotherapeutin und vom Satellitenbauer, die alle hier leben.
Die gemeinsamen Vorbereitungsabende, die abwechselnd in den verschiedenen Wohnzimmern der Heggelbacher Familien stattfinden, erhalten und stärken den gegenseitigen Austausch und den Gemeinschaftsgeist unseres kleinen Weilers.
Die aufwendigen Vorbereitungen der Feste erinnern an Jaques Tati`s Filmromanze „Jour de fête“ und machen die Vorbereitungen ebenso wie die Veranstaltungen zu unerlässlichen und unvergesslichen Erlebnissen, ohne die Heggelbach so langweilig, namenlos und seelenlos wäre wie viele andere (Lang-) Weiler.
Heggelbach ist in der Zwischenzeit um l00%, von 28 Einwohnern in den 80-er Jahren auf 56 Personen angewachsen. Wir wollten von Anfang an einen unprovinziellen Anlass schaffen, der die ganze Region überstrahlt und für 3 Tage zum kulturellen Mittelpunkt im Dreieck von Zürich – Freiburg – Stuttgart erblüht. Dafür bieten wir die Schönheit unserer Lebenswelt, die hügelige Landschaft voller Mischwälder und Frischfelder, Weiden und blühenden Wiesen, den Blick auf die Alpen und auf den Bodensee den Gästen zur freien Verfügung an. Frei, sich für 3 Tage frei zu fühlen, das Zelt oder die Jurte aufzuschlagen wo immer es beliebt und zusätzlich zu dem ungewöhnlichen Naturgenuss mit kulinarischen Genüssen, aufregenden Begegnungen und anspruchsvollen Musik-, Theater- und Kunstaktionen verwöhnt zu werden.
Ideen und Darbietungen, die wir am Sphinxtfest ausprobierten und realisierten, haben nachhaltige Wirkung in unserer Region gezeigt.
So wurde das aus Belgien importierte Kuhscheissspiel zu einer erfolgreichen alljährlichen Veranstaltung im benachbarten Seelfingen; das einstige Forum „Wortgewalt“ mit den legendären, heiteren und gescheiten Auftritten von Friedrich Kleffner und Ulrich Holbein bereichern heute in der Form von Poetry Slams die meisten Musik-Festivals mit dem Klang und dem Reiz der Worte. Am Nachhaltigsten aber hat sich unser „Saukistenrennen“ erwiesen, das ganz nach unserem Motto. „nicht schnell – aber originell“ sich an vielen anderen Ortens zu ebensolchen Pubikumsmagneten entwickelten.
Gänzlich unnachahmlich aber bleibt der legendäre „somnambule Salon“ von Micky Remann, der einst nachts um 4:30 im Festzelt „dem ParlaTent“ (das nach Abschluss der Disco mit Stroh ausgelegt wurde) die darin liegenden Gäste solange mit wohlklingenden Worten, Wortkombinationen und Assoziationen berieselte bis auch der letzte schlief, um sich dann als allerletzter selber hinzuzulegen und dem Fest eine kurze Morgenruhe zu gönnen.
Als wichtige Elemente der Legendenbildung sei auch an die vielen Tanz-, Equilibristik- und Artistikaufführungen des Tanztheaters „Rigolo“ mit Mädir Eugster erinnert und an die ebenfalls aus der Schweiz angereiste Gardi Hutter mit der Premiere einer neuen Produktion, die sie unter falschem Namen darbot, um hier im nördlichen Nachbarland zu erfahren, wie ein unvorbelastetes Publikum auf ihre Pointen reagiert.
Eine der drei Möglichkeiten „Superstars“ zu günstigeren Bedingungen zu engagieren.
Unvergesslich sind auch das Theaterstück von Halidou Aboukar, dem Beduinen aus der Sahara, Kunstaktionen von Marcel Kalberer, Dorothea Kalb-Brenek und Uli Shepherd, die Kreationen von Peedy Evacic, Performances von Rolf Langhans und Holger Pirke, die pyromanischen Kunst- und Zauberstücke am Boden und hoch im Himmel von „Feuer und Flamme“.
Sehr prominent besetzt und beeindruckend war einmal die intelligente und einfühlsame Jury und Vergabe der Heggelbacher Pokale durch das Team von Rolf und Karin Raneburger zusammen mit dem Filmemacher und Regisseur Didi Danquart und dem kurz darauf verstorbenen Schriftsteller Thomas Strittmatter.
Der Samstagabend und die Nacht auf Pfingsten hat sich zum ultimativen Rock-Pop-Funk-Soul-Event entwickelt, wobei wir uns nicht scheuen, beraten durch die vielen hier und in der nächsten Umgebung ansässigen Musiker und Musikerinnen wie Elster Silberflug, Dhoop-Sticks, und dem Kraan-Veteran Jan Friede nicht nur die regional attraktivsten Gruppen einzuladen, sondern auch im Berliner Musikdschungel und im südlichen Nachbarland zu wildern.
Unvergesslich die euphorischen Darbietungen der schweizerisch-amerikanischen Soulgruppe „Wait`n`see“, der lokalen Raggaegruppe „Grasshoppers“, Mani Neumeier`s One-Man Midnightshow, Konzerte von „El Cartel“, „Lost in space“ und „Rico Loop“ aus Berlin u.v.m.
Der Pfingstsonntagnachmittag gehört den Kindern.
Mal bieten wir bäuerlich-herb-romantische Spiele wie Wurstschnappen, Kistenstapeln , Senftubenschiessen und Stiefelschmeissen ebenso an, wie plastisches Gestalten, Kinder- und Puppentheater. Clowns und Musiker und Märchenerzähler verzaubern den verspielten Nachmittag mit ihren Verführungskünsten.
Zu einer beliebten Tradition hat sich das Sängertreffen entwickelt. Seit Jahren organisiert und leitet Dorle Ferber mit ernormen Aufwand diesen wunderbaren Event. Auch schon Kult geworden ist dabei die einzigartige Moderation von Hartmut Höfele begleitet von Tastenzauber Tobias Escher.
Der Abschluss des Sphinxtfests am Pfingstmontagnachmittag bildet das ebenso zur Tradition gewordene Saukistenrennen.
Das Label „Woodstock am Bodensee“ das die örtliche Presse in regelmässigen Abständen, sei es in fetten Überschriften, oder in wohlwollendem Staunen ob der friedlichen und bunten Stimmung auf den Hügeln hinter Überlingen dem Sphinxfest umhängt, verstehen wir Heggelbacher als Anerkennung und Herausforderung ein `Geheimtipp und ein Higligth im `magischen Dreieck` zu bleiben und dabei die gastronomischen, sozialen und kulturellen Qualitäten zu bewahren und outstanding, selbständig und anständig zu bleiben.
Emöglicht wird dieses Fest durch den Einsatz alle Heggelbacher und ihre Freunde. Ein Fülle an Aufgaben gilt es zu verteilen: Strom muss verlegt, Schilder gemalt, Plakate entworfen, Strassen gesperrt, Verkehr geregelt, Musikanlagen geschleppt, Bühnen gestaltet, Essen- und Getränkestände organisiert, Infostand betreut, Cocktailbar, Wein- und Biertresen bestückt, Klowägen geputzt, die Feuerwehr und Sanitäter beauftragt und der Bürgermeister eingeladen werden ….
Von ebenso unschätzbarem Wert ist auch der betriebswirtschaftliche Status unserer Veranstaltung. Wir stemmen die Veranstaltung privat ganz ohne Sponsoren und Zuschüsse vom Landkreis oder der Gemeinde. Wir arbeiten alle freiwillig und kostenfrei. So können wir einen großen Teil der Einnahmen für das Kulturprogramm verwenden und somit auch hochkarätige Darbietungen ermöglichen.
In den frühen Jahren hat Rainer Kohlwald Filmaufnahmen von wichtigen Veranstaltungen gemacht, der Fotograf Martin Bichler besitzt das wohl grösste Fotoarchiv und seit vielen Jahren werden die Highlights der Sphinxtfeste von Frédéric Gunther gefilmt und der Nachwelt hinterlassen unter anderem durch diese von ihm gepflegte Sphinxtfest.de Homepage.
Räumlich wird das Festival durch die landwirtschaftlichen Betriebsgebäude und die Weideflächen der beiden Heggelbacher Bauernhöfe, dem Geng-Hof und der Heggelbacher Hofgemeinschaft ermöglicht.
Für die Durchführbarkeit des Sphinxtfests sind temporäre Überdachungen und Zelte die dem Regen, den Schauern und den Stürmen – die ebenfalls zur Tradition des Sphinxfests gehören und positiv zur Legendbildung beitragen – notwendig.
Für diesen Zweck errichtet und präsentiert die seit 30 Jahren in Heggelbach ansässige Baukunstgruppe Sanfte Strukturen einige ihre leichten und attraktiven Bambuszelte.
Mit allen diesen Angeboten bieten wir den Besuchern die besten Bedingungen für ein aussergewöhnliches, fröhliches, genussvolles und friedliches Pfingstfest.
Heggelbach, Mai 20l2